Die Gründungsjahre
Vom FC Badenia zum Sportverein 1921 Ballenberg
1934 - 1948: eine vierzehnjährige Leidenszeit
Die Nachkriegszeit
Der Neubeginn
70er - 90er: bewegte Zeiten
Der Beginn des neuen Jahrtausends: Zwischen Himmel und Hölle
Die späten 10er Jahre des 21. Jahrhunderts: Kooperationen im Angesicht gesellschaftlichen Wandels
Schon bei der Betrachtung des Gründungsjahres des SV Ballenberg sticht jedem die Tradition des Vereins in die Augen. Im Jahre 1921 schlossen
sich in Ballenberg einige junge Menschen in einem Fußballverein zusammen. Sie gaben ihm den Namen "FC Badenia Ballenberg" und versuchten von nun an
zusammen Siege zu erringen. Zu den Problemen, die durch die wirtschaftliche Krisensituation in Deutschland verursacht wurden, gesellten sich auch noch
jene, die aus der eigenen Bevölkerung hervorgingen, denn zu dieser Zeit war die Sportart Fußball alles andere als angesehen. Dennoch gelang es dem
Verein unter der Führung von Eugen Möhler einen Platz an der Marlacher Straße herzurichten, sowie Bälle und Trikots zu erwerben.
Einen geregelten Spielbetrieb gab es in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg natürlich noch nicht und so mussten die Spiele einzeln ausgemacht werden.
Die ersten dreizehn Spiele wurden in den Jahren 1922 und 1923 ausgetragen, wobei acht davon verloren und zwei unentschieden gespielt wurden.
Lediglich drei dieser Spiele verließ der Fußballverein aus Ballenberg als Sieger. Vor allem der Mannschaft aus Oberndorf schien die Mannschaft nicht
gewachsen, denn dort verlor Ballenberg immer deutlich. Anders sah es dagegen in den Spielen gegen Oberwittstadt aus. Beide Spiele gegen diesen Verein
konnten mehr oder weniger deutlich gewonnen werden und besserten somit die Statistik auf.
Nachdem schon seit dem Jahre 1933 ein Zusammenschluss des Radfahrvereins "Frohsinn" mit dem Fußballverein "Badenia" angestrebt wurde, gelang dieser schließlich am 26. Februar 1934. Von nun an nannte der Verein sich "Sport- und Radfahrverein Ballenberg".br> Doch schon kurze Zeit später gewann die Fußballabteilung die überhand und die Radfahrabteilung wurde aufgelöst. Nun hatte der Verein seinen endgültigen Namen "Sportverein 1921 Ballenberg" erreicht.
Als am 16. Dezember 1934 das Spiel zwischen den Mannschaften des SV Ballenberg und des TSV Schweigern angepfiffen wurde, ahnte noch niemand,
dass dies der bis heute schwärzeste Tag in der Vereinsgeschichte des SV Ballenberg werden sollte und das danach nichts mehr so sein würde wie vorher.
Ohne gegnerische Einwirkung starb im Laufe des Spiels der ballenberger Spieler Karl Riegler. Dieser Vorfall wurde von der Bevölkerung mit großer
Bestürzung aufgenommen und mit sofortiger Wirkung wurden alle Mannschaften des Vereins zurückgezogen. Der Verein blieb zwar weiterhin bestehen,
es wurden jedoch keine Spiele mehr ausgetragen.
Nachdem mehrere Versuche fehlschlugen, wieder eine Mannschaft aufbieten zu können, kam es 1939 zu einer weiteren ungünstigen Wendung. In Europa begann
Hitler zu wüten und von Fußball spielen konnte natürlich keine Rede mehr sein.
Von der Wiederaufbaustimmung in Deutschland profitierte nach Kriegsende auch der SV Ballenberg, der einen neuen Platz im Hasselbachtal
herrichtete. Trotz schlechter Platzverhältnisse und relativ ungünstiger Finanzlage, nahm in der Spielzeit 1949/50 erstmals eine Mannschaft am
Rundenbetrieb im Kreis Buchen teil. In der B-Klasse Staffel 3 erreichte die Mannschaft den sechsten Tabellenplatz. In der nächsten Saison verschlug
es den SV Ballenberg in die Jagsttalstaffel, doch dieses Unterfangen wurde schon nach einem Jahr mit der Rückkehr in die B-Klasse des Kreises Buchen
wieder beendet. In den folgenden Jahren spielte der SV Ballenberg zwar im Mittelmaß der B-Klasse, doch die Probleme des Vereins wuchsen stetig.
Vermehrt begannen Spieler, die nach den Wirren des Krieges kurzzeitig in Ballenberg lebten, das Städtchen wieder zu verlassen. Die verbleibenden
Mitglieder versäumten häufig die Zahlung des Mitgliederbeitrages und somit war ein Defizit von 12 DM am Ende der Runde 1953/54 wenig verwunderlich.
Um die Probleme beheben zu können, wurde eine Vereinssatzung eingeführt und jeder Spieler musste durch eine Unterschrift seine Bereitschaft zum Fußball
spielen bekräftigen.
Doch beide Maßnahmen konnten den Niedergang des Vereins nicht aufhalten. Die Schulden stiegen weiter und auch die Spielerzahl konnte nicht erhöht
werden. So kam es am 09. Januar 1955 zu einer außerordentlichen Generalversammlung, in der die Mannschaft aus der Verbandsrunde genommen wurde.
Nun lag der Verein am Boden, denn schon wieder konnte über Jahre hinweg kein Spielbetrieb aufrechterhalten werden.
In der Spielzeit 1958/59 gelang es endlich wieder, eine Mannschaft in der B-Klasse stellen zu können und nach einem ernüchternden letzten
Tabellenplatz begann der Aufstieg des Vereins. Denn schon im nächsten Jahr konnte ein zweiter Tabellenplatz errungen werden und in den folgenden Jahren
konnte sich der SV Ballenberg im Mittelfeld etablieren.
Im Jahre 1967 beschloss der Fußballkreis Buchen die Zusammenlegung der beiden B-Klassen und die Bildung einer neuen C-Klasse. Der SV Ballenberg konnte
sich für die B-Klasse qualifizieren und konnte sich in dieser beachtlich schlagen.
Ein weiterer entscheidender Tag in der Geschichte des Sportvereins aus Ballenberg war der 6. Dezember 1968. An diesem Tag wurde die Satzung des
Vereins beim Registergericht in Boxberg eingetragen. Seitdem heißt der Verein "Sportverein 1921 e.V. Ballenberg".
Was sich in den Jahren zuvor schon andeutete, geschah dann in der Spielzeit 1975/76. Der SV Ballenberg musste den Gang in die C-Klasse antreten.
Schon ein Jahr darauf änderten sich die Bezeichnungen für die Klassen. Die C-Klasse wurde zur B-Klasse. Nach einer langen Zeit in der B-Klasse konnte
die Mannschaft des SV Ballenberg in der Saison 1989/90 die heiß ersehnte Meisterschaft erringen und durfte in der A-Klasse antreten.
Doch schon nach einem einzigen Jahr hieß es wieder Abschied nehmen, der Abstieg war beschlossene Sache.
Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang in der Saison 1996/97 abermals der Aufstieg und dieses Mal sollte der Klassenerhalt erreicht werden.
Nach anfänglichen Startschwierigkeiten im neuen Jahrtausend, als der Abstieg nur knapp verhindert werden konnte, kam der SV Ballenberg besser
in Fahrt und nach einem sehr guten vierten Platz in der Saison 2004/05 Konnte mit dem dritten Tabellenplatz in der Spielzeit 2006/2007 die beste
Platzierung des SV Ballenberg in der langen Geschichte eingefahren werden.
Doch schon drei Spielzeiten später stellte sich das Abstiegsgespenst wieder in Ballenberg vor. Erst am letzten Spieltag konnte am 29.05.2010 der Abstieg
in die B-Klasse verhindert werden.
In der folgenden Saison machte es die Mannschaft sogar noch spannender: Nur durch einen 3:0-Sieg nach Elfmeterschießen im
Relegationsspiel gegen den TSV Götzingen wurde die Klasse gehalten.
Damit war das Glück jedoch aufgebraucht und im Jahr 2012 folgte am letzten Spieltag mit dem vorletzten Tabellenplatz der bittere Gang in
die B-Klasse.
Nach zwei fehlgeschlagenen Anläufen im Kampf um den Wiederaufstieg, wurde dieses Ziel im Jahr 2015 endlich erreicht. Durch den zweiten
Meistertitel der Vereinsgeschichte in der Kreisklasse B2 Buchen zog der SV Ballenberg wieder in die A-Klasse ein.
Nach dem Aufstieg spielte die Mannschaft zwei mehr oder weniger konstante Runden und schloss beide Male im Mittelfeld ab.
Schon im Winter der Saison 2016/17 musste der SV Ballenberg einige Abgänge verkraften. Als sich auch zu Beginn der darauffolgenden Saison
einige Spieler aus verschiedenen Gründen aus dem Kreis der Mannschaft verabschiedeten, war klar, dass 2017/18 als Ziel nur der Klassenerhalt
ausgegeben werden konnte.
Mit dem Erreichen des drittletzten Tabellenplatzes hatte sich der SV Ballenberg sportlich schlussendlich jedoch für die Relegation qualifiziert.
Im Verlauf der Rückrunde hatten allerdings schon zahlreiche Spieler ihren Weggang in der Sommerpause angekündigt. Gleichzeitig war in den
beiden vorausgehenden Jahren dauch die Reservemannschaft des SV Ballenberg zusammengeschrumpft.
Der Verlust gestandener Spieler und der gleichzeitige Spielermangel im Jugendbereich in den vorausgegangenen und auch den darauffolgenden
Jahren, führten zu mehr als düsteren Aussichten für das die folgenden Jahre. Gesellschaftliche Faktoren, wie beispielsweise
das stetig zunehmende Freizeitangebot und die zurückgehende Bereitschaft zum dauerhaften Engagement in einer Vereinigung
mit zeitlichen Verpflichtungen verschärften diese Situation.
Die genannten Faktoren – persönliche Entscheidungen, demographischer Wandel und gesellschaftliche Veränderungen – führten zu einem akuten
Spielermangel, der auch auf absehbare Zeit zu erwarten war.
Deshalb wurde eine Spielgemeinschaf mit der zweiten Mannschaft des TSV Oberwittstadt gegründet. Durch den Aufstieg des TSV Oberwittstadt 2
in die A-Klasse verzichtete der SVB auf die Möglichkeit den Abstieg in der Relegation noch zu verhindern.
Nach einer sehr guten ersten Halbserie der neu gegründeten Spielgemeinschaft unter Federführung des TSV Oberwittstadt konnte die Mannschaft
nach einer schlechten Rückrunde den Abstieg dennoch souverän verhindern.
In der Winterpause der Saison 2019/20 lag die SG 1 nur knapp über dem Relegationsplatz und lief Gefahr in die B-Klasse abzusteigen.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Spielzeit jedoch ohne Absteiger abgebrochen.
Die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft unter Federführung des SV Ballenberg kam in beiden Jahren nicht über den letzten Tabellenplatz
hinaus.
Insbesondere um trotz des altersbedingten Wegfalls einiger Spieler auch in den folgenden Jahren zwei Mannschaften stellen zu können,
entschieden sich die beiden an der Spielgemeinschaft beteiligten Vereine schon früh das Angebot des SV Berolzheim zu einer Erweiterung der SG
anzunehmen. Seit der Saison 2020/21 stellen die drei Vereine zwei Mannschaften im Fußballkreis Buchen. Durch eine gute Jugendarbeit und eine
möglichst professionelle Zusammenarbeit der Vereine sollen die personell eher schwächeren Zeiten überwunden werden.
Neben den Umbrüchen in der Fußballabteilung gab es in diesem Zeitraum auch Veränderungen in anderen Bereichen des Vereins.
Das schon seit vielen Jahren etablierte Mutter-Kind-Turnen erweiterte sein Angebot: Ab 2016 wurde eine weitere Gruppe für Kleinkinder angeboten.
Das Mini-Turnen fand seither wöchentlich statt, wobei Kinder ab etwa 1,5 Jahren teilnehmen konnten.
Durch das erweiterte Angebot und bedingt durch das große Engagement der Leiterinnen beider Gruppen erfuhr das Mutter-Kind-Turnen eine deutliche
Aufwertung, die sich auch in den Mitgliederzahlen bemerkbar machte.
Damit erreichen wir das vorläufige Ende in der Geschichte des SV Ballenberg, doch es ist sicher, dass sich schon bald neue Dinge ereignen
werden, die Einlass in die Geschichte des Vereins finden.